Die Alben: Ayrshire/28.09./29.09.00 - 30.09.00 - 01.10.00 - 02.10.00 - 04.10.00 - 05.10.00 - 06.10.00 - 07.10.00 - 08.10.00Die Fortsetzung der Geschichte: Seite - 2- , Seite - 3 -, Seite - 4 -Seite - 1 - 28.09.00 Nachdem ich den Schrecken über die Nachrichten vom Fährunglück vor der griechischen Insel Paros überwunden habe und nach langem Herumtelefonieren herausgefunden habe, daß es meiner Freundin gut geht, sie aber leider erstmal auf Paros festsitzt, starte ich nach Hahn zum Flughafen, um meinen Flug alleine anzutreten. Schließlich steht der Mietwagen in Prestwick am Flughafen bereit und auch das Häuschen auf Skye ist gebucht und bezahlt - aber vielleicht klappt ja doch noch alles irgendwie.... Am Flughafen in Hahn beratschlage ich erstmal mit den netten Damen von der Ryanair Information was es für Möglichkeiten einer Flugumbuchung für Gela gibt - einzige Möglichkeit: sie nehmen Gela sowohl für den Freitag als auch für den Samstag auf die Standby Liste an 1. Stelle - feste Zusagen können sie zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht machen - aber Prinzip Hoffnung ist alles..... Ich checke ein - und werde von den Damen und Herren an der Passkontrolle freundlich mit den Worten begrüßt: ach schon wieder nach Schottland?? sie waren doch erst vor ein paar Tagen hier *grins - stimmt - ich war ungeplant und überraschend am 23.9 zu einem Donnie Munro Konzert in Ayr! Pünktlich landen wir um 15.20 in Prestwick, ich übernehme unseren "kleinen Freund" und steige mit einem zugegebenermaßen mulmigen Gefühl in das Auto - zum ersten Mal im Linksverkehr unterwegs und zum erstenmal in einem rechtsgesteuerten Auto - würde es denn gehen oder würde ich direkt im ersten Kreisverkehr scheitern?? Es geht - nachdem ich natürlich ziemlich unbeholfen am Anfang in den Gängen herumrühre komme ich unfallfrei vom Flughafengelände, durch die Kreisverkehre von Prestwick und Ayr und lande gegen 17.00 Uhr bei Anne - sie freut sich - so schnell hatte sie nicht mit unserem Wiedersehen gerechnet - und zum Glück hat sie ein Zimmer für mich frei! Ich erkunde an diesem Abend Ayr, bummele noch ein bißchen am Strand, gehe etwas essen und versuche am Abend nochmal Gela zu erreichen um zu erfahren wie weit sie denn nun gekommen ist. Sie sitzt immer noch fest - alle Fähren, die versprochen waren sind nicht gekommen - die erste ist auf eine Sandbank aufgelaufen, die zweite hat man wegen Altersschwäche und technischer Mängel aus dem Verkehr gezogen und nun heißt es warten auf den Freitagmorgen - dann soll sie endlich nach Pyräus geschippert werden.....Prinzip Hoffnung ist also weiter angesagt!! 29.09.2000 Nach einem ausgiebeigen schottischen Frühstück breche ich auf und stürze mich mutig in den schottischen Linksverkehr - ich will die Gelegenheit nutzen und ein wenig auf den Spuren von Robert Burns wandeln. 1. Station - Burns Geburtsthaus in Alloway - fast wäre ich vorbeigefahren, denn es liegt ein wenig unspektakulär an der Hauptstraße. Im kleinen Museum bin ich ganz alleine und kann mich in aller Ruhe umsehen und staunen.... Weiter geht es zu Station Nr. 2, dem alten Graveyard Kirk-Alloway, auf dem Robert Burns' Vater William begraben liegt und der Schauplatz des Hexentanzes im berühmten Tam O'Shanter Gedicht ist. Dort gefällt es mir sehr gut und ich treibe mich eine Wele dort herum und fotografiere, bevor ich hinübergehe zum Burns Monument und dem schönen Garten, in dem es steht. Hierbei entdecke ich auch das schöne "Old Brig O'Doon Hotel", in dem ich bei späteren Aufenthalten hier ganz lecker und zu zivilen Preisen essen gehe. Ich streife durch den Garten, entdecke immer wieder schöne Dinge, gehe dann hinüber zur berühmten Brücke, auf der Tam O'Shanters Pferd auf der Flucht vor den Hexen seinen Schwanz verlor..... Weiter geht es dann nach Kirkoswald zum Haus von Tam O'Shanters Saufkumpan Souter Johnie (Schuster in Kirkoswald), dessen Haus heute ein kleines Museum ist und in dessen Garten die lebensgroßen Figuren aus dem Gedicht, in Stein gehauen, zu bewundern sind. Es hat mittlerweile leicht zu regnen begonnen, ich kaufe mir im Krämerlädchen in Kirkoswald einen kleinen Imbiß und breche auf in Richtung Culzean Castle - ein Auto kommt mir entgegen und ich frage mich erstaunt, warum der Fahrer so heftig Lichthupe gibt und außerdem mir auch noch auf meiner Seite entgegenkommt - gerade noch rechtzeitig bemerke ich, daß ich rechts fahre und wechsle im letzten Augenblick die Spur - uff nochmal gutgegangen.... Am Culzean Castle knöpft man mir den stolzen Eintrittspreis von 7 Pfund ab und ich fahre mit dem Auto in den Park - das Gelände ist sehr weitläufig und es gibt allerhand zu sehen - es regnet sich langsam ein und entsprechend wenig Besucher tummeln sich hier - ich durchstreife den Park, besichtige das Schloß, das jetzt dem National Trust of Scotland gehört, bewundere den Ausblick aufs Meer und erkunde auch noch den Swan Pond - dort fängt es aber so heftig an zu schütten, daß ich mich eilig davonmache..... Ich fahre an der Küstenstraße entlang Richtung Süden und entdecke dort Golfplatz um Golfplatz direkt an der Küste und teilweise direkt in den Dünen gelegen - nicht umsonst heißt dieser Küstenstreifen hier "Golfer's Paradise" bei Turnberry mache ich bei mittlerweile wieder schönem Wetter ein kleines Picknik am Strand und spaziere dort ein wenig herum. Am Abend nach Ayr zurückgekehrt, erfahre ich von Gela's Tochter, daß diese wohl gerade in Nürnberg gelandet ist und ihre Rückkehr nach Hause um Mitternacht erwartet wird - na das reicht ja dann gerade zum Koffer umpacken, ein wenig schlafen und dann am nächsten Morgen nach Hahn aufbrechen..... Prinzip Hoffnung - immer noch!!! 30.09.00 Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück bei Anne mache ich zuerst in Ayr ein paar Einkäufe für unser Self Catering Häuschen in Portree - schließlich wird es mitten in der Nacht sein wenn wir (hoffentlich wir!!) dort ankommen - anschließend fahre ich in Ayr zur Strandpromenade, es ist bestes Wetter - Sonnenschein und ca. 22 Grad warm - ich beschließe die Schuhe auszuziehen und die Hose hochzukrempeln und breche zu einem Strandspaziergang auf - ich genieße das Wetter, das Wasser, die Aussicht und bin doch ziemlich unruhig - wird es klappen??? Wird Gela einen Platz in der Maschine kriegen??? Es zieht mich zurück and die Promenade und zur Telefonzelle - ich erreiche Gela um 13.00 auf dem Handy - sie ist in Hahn und wartet darauf, daß der Check-In schließt und man ihr endlich sagen kann ob sie mitkommt oder nicht - Prinzip Hoffnung weiterhin..... Beim Verlassen der Telefonzelle erreichen vertraute Klänge mein Ohr - das ist doch ein Dudelsack???? Ich folge den Tönen und treffe auf der Straße vor dem Ayr Highcourt auf einen Dudelsackspieler, der dort vor dem Tor auf und ab wandelt - ich rätsele ein wenig herum und dann sehe ich warum er dort steht und spielt - eine große Hochzeitsgesellschaft trifft ein - ein schottisch-indisches Spektakel spielt sich vor meinen Augen ab und vertreibt mir die Zeit, bis ich 1/2 Stunde später wieder in der Telefonzelle stehe und Gela auf dem Handy anrufe. Sie meldet sich mit den Worten: "gerade läuft mein Koffer über das Gepäckband" - was mich in der Telefonzelle in lautes Jubelgeschrei ausbrechen läßt und ein paar Leute vor der Telefonzelle milde mit dem Kopf schütteln läßt - es ist geschafft - Prinzip Hoffnung eben!!! Um 15.30 kommt Gela pünktlich in Prestwick an, freut sich über das schöne Wetter und wir brechen auf in Richtung Highlands.... am Loch Lomond halten wir eine kleine Rast und genießen die letzte Abendsonne. Unser letzter Photostopp ist am Aussichtspunkt kurz vor Rannoch Moor - wir bewundern Loch Tulla und die Black Mount Area im Abendrot und starten weiter in Richtung Skye und in die Nacht. Das Fahren auf der linken Seite klappt jetzt ganz gut und auch mit dem Schalten klappt es jetzt einigermaßen - na ja hier oben sind die Straßen wenig befahren, es gibt keine Kreisverkehre und das einzige worauf man hier achten muß sind Schafe, die bevorzugt mit dem Popo auf der Straße liegen, und jede Menge umherstreifendes Rotwild. Kurz vor Dornie haben wir eine Schrecksekunde als ein am Straßenrand liegender großer weißer Stein plötzlich aufsteht und auf die Straße läuft - das veranlaßt mich zu einer Vollbremsung und das Schaf schaut uns eine Weile verdutzt an bevor es sich wieder umdreht und an genau derselben Stelle am Straßenrand wieder Platz nimmt um auf den nächsten Autofahrer zu warten und ihn ebenso zu erschrecken..... Eilean Donan Castle taucht hinter einer Biegung auf und entlockt uns viele laute "ooooohs und aaaahs" - es liegt da wie ein Märchenschloß unter einem unglaublichen Sternenhimmel, lila und orangerot angestrahlt spiegelt es sich im Wasser - wir steigen aus und genießen den Anblick in völliger Stille, die nur unterbrochen wird durch das laute Röhren eines Hirsches und das Rufen eines Käuzchens..... wir fühlen uns in eine andere Welt versetzt - jetzt bedaure ich, daß ich kein Stativ dabei habe - aber das Bild ist in meinem Kopf ja jederzeit abrufbar und Ihr müßt Euch das halt einfach vorstellen.... schweren Herzens reißen wir uns von dem Anblick los und nehmen die letzten Meilen nach Portree unter die Räder - wir überqueren die teuerste Brücke der Welt nachdem wir unseren Obulus von 5 Pfund gezahlt habe und sich der Schlagbaum öffnet und erreichen um 22.30 Uhr Portree Budhmore Place und werden von den McLarens herzlich begrüßt.... wir packen aus und richten uns ein, genießen dann bei einem guten Whisky unser Domizil für die kommenden 7 Tage und fallen danach todmüde ins Bett.
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