Schottlandurlaub mit Ela im Oktober 2001

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 05.10.2001

    Ela und ich brechen zum mal wieder heißersehnten Schottlandurlaub auf - ich zum ?? Mal und Ela zum ersten Mal. Um 14.20 besteigen wir in Hahn unseren Flieger und bereits 10 Minuten sind wir in der Luft. 11/2 Stunden später fischen wir in Prestwick bereits unser Gepäck vom Band, übernehmen unser Mietauto und machen uns auf den Weg zu unserer ersten Station - nach Ayr. Anne Gambles empfängt uns herzlich und obwohl sie eigentlich fast schon in Paris ist, bringt sie uns natürlich unter - wir dürfen in Ihrem Schlafzimmer übernachten - was uns allerdings eine unruhige Nacht beschert - das Zimmer geht zur Straße und die komplette Jugend von Ayr veranstaltet wohl in dieser Nacht mit ihren fahrbaren Untersätzen eine Ralley durch Ayr!!

    Bevor es endgültig dunkel wird brechen wir aber in Richtung Alloway auf, um noch ein wenig auf den Spuren Robert Burns' zu wandeln, entdecken auf dem Graveyard Kirkoswald einige sehr skurrile Grabsteine und kehren schließlich im wunderschönen "Old Brig O Doon" Hotel zu einem leckeren Abendessen ein - ja das gibt es hier wirklich - wir schlemmen in stilvollem schottischem Ambiente, gönnen uns eine Flasche Rotwein (nun schließlich sind wir ja für den Rest unseres Urlaubs Selbstversorger, denn solchen Glücksfall an Küchenkunst zu zivilen Preisen gibt es leider auf Skye nicht!) und nehmen anschließend unseren Kaffee in der Lounge. Hier kommen wir in den Genuß einer großen Hochzeitsfeierlichkeit und jede Menge Schotten im Kilt und schottische Ladies, alle ausnahmslos mit den ausgefallensten und kuriosesten Hüten bekleidet, defilieren an uns vorbei. Wir sitzen und schauen und haben jede Menge Späßchen dabei....

06.10.2001

    Ganz früh springen wir aus dem Bett - immerhin haben wir eine lange Reise vor uns - und brechen nach einem schottischen Frühstück und einem herzlichen Abschied von Anne um 1/2 8 auf in Richtung Highlands. Die notwendigsten Dinge zum Überleben in unserem Häuschen haben wir bereits eingekauft und so haben wir ausgiebig Zeit für die Fahrt durch die Highlands, ich kann Ela alles zeigen und genug Zeit für ausreichend Photostops haben wir auch! Nachdem wir Glasgow hinter uns gelassen haben erreichen wir bereits um kurz nach 9 Uhr Loch Lomond - unser erster Stop führt uns nach Luss - keine Menschenseele ist zu dieser frühen Stunde dort unterwegs und wir können ein paar Bilder in der frühen Morgenstimmung machen. Das Wetter ist gerade mal etwas unfreundlich, aber das ändert sich hier ja so extrem schnell und sicher werden wir noch in den Genuß der kompletten Wetterpalette kommen auf unserer Fahrt. Nächster Halt ist Tarbet und hier ist schon ein wenig mehr Betrieb, der Himmel sieht dramatisch aus und wir beäugeln den gerade angekommenen Loch Lomond Chieftain...

    Wir machen uns wieder auf den Weg und halten ein letztes Mal am nördlichen Ende des Loch Lomond - dort empfangen von vertrauten Dudelsackklängen - leider spielt der gute Mann gerade "Mull of Kintyre" und nicht wie erwartet "Loch Lomond" :-) Aber egal , wir genießen den See, die Musik und die Sonnenstrahlen, die ab und zu durch die Wolken aufblitzen, unternehmen einen ersten kleinen Ausflug, ich stürze mich mit der Kamera entzückt auf die erste blühende Heide und nach einer ausgiebigen Fotosession bei der mir auch ein Stein unter die Linse kommt, bei dem ich zuerst überlege ob er denn nicht doch aus Holz ist, brechen wir wieder auf.

    Nächster Halt ist der berühmte Viewpoint mit Blick auf  Loch Tulla vor der imposanten Kulisse der Black Mount Area. Hier oben ist es bitter kalt und es pfeift ein heftiger Wind und der Dudelsackspieler, der sonst immer mit blaugefrorenen Knien hier oben steht und zum steinerweichen schön spielt, ist leider nicht da! Wir ziehen uns zu einem kleinen Picknick in unser Auto zurück und starten dann in Richtung Rannoch Muir - die Kulisse ist hier oben kurz vor Glencoe wie immer sehr dramatisch und trotz des unfreundlichen Wetters unternehmen wir einen kleinen Ausflug. Wir beneiden die beiden Camper nicht, die wir unweit der Straße dort entdecken.....

    Wir brechen auf ins Glencoe - und wie erwartet fängt es hier an zu regnen - wir können noch den heute ziemlich munter sprudelnden Wasserfall erkunden, Ela wagt noch eine kleine Klettepartie, dann fängt es richtig an zu schütten - Ela läßt sich nicht beirren und steigt am großen Parkplatz nochmal aus, der Regen kommt quer und der Wind pfeift dermaßen heftig, daß sie sich festhalten muß um nicht in den Abgrund geweht zu werden. Das beendet diesen Stop entsprechend schnell....

    Nach einigen kleinen Zwischenstops u.a. in Fort William kommen wir an meinen Lieblingsplatz am Loch Garry - es ist bereits Nachmittag, das Wetter mal wieder ganz freundlich und wir klettern ein wenig am Ufer herum bevor wir wieder in Richtung Skye aufbrechen. Am Eilean Donan Castle regnet es mal wieder und wir besuchen dort nur die Toilette und den Gift Shop - es zieht uns jetzt doch mächtig auf die Insel!

    Um 18.30 erreichen wir endlich Kyle of Lochalsh - wir laufen den Parkplatz an und gönnen uns einen Blick auf Skye und die teuerste Brücke der Welt! Eine unglaubliche Szenerie bietet sich uns - lila-schwarze Wolken hängen über der Brücke und im Hafen von Kyle liegt die Salina II im Sonnenschein. Wir aber sind jetzt nicht mehr zu halten und steuern die Mautstelle auf der Skyebridge an, entlohnen den stattlichen Betrag von 5 Pfund und dann sind wir endlich angekommen - eine Woche Skye liegt vor uns! Die Insel empfängt uns freundlich, der Himmel reißt bereits wieder auf und in Broadford ist bestes Wetter. Um 20 Uhr erreichen wir Portree, Budhmore Place und die McLarens empfangen uns herzlich und wir beziehen unser Domizil! Wir gönnen uns einen ersten Begrüßungswhisky, sehen dem Regen zu, der in diesem Urlaub zu unserem regelmäßigen nächtlichen Begleiter  wird und fallen irgendwann todmüde ins Bett!

07.10.01

    7.30 - der Bach gluckert vor dem Fenster, die Sonne scheint und wir springen voller Tatendrang aus dem Bett. Nach einem ersten Ausblick von unserem Minibalkon auf Portree Bay und einem ausgiebigen schottischen Frühstück brechen wir gut gerüstet in Richtung Trotternish und Quiraing auf. Gleich hinter Portree begrüßt uns der Storr mit dem "Old Man" wie immer sehr beieindruckend und wir legen bereits am Wasserfall unseren ersten Stop ein, klettern ein wenig am Wasserfall herum und genießen das schöne Wetter,  nehmen dann jedoch vor einem Kleinbus mit Schülern Reißaus.

    An der Schlucht von Inver Tote angekommen, sind wir wieder völlig alleine mit uns und dieser gewaltigen Kulisse, wir unternehmen einen kleinen Ausflug und staunen an welch unmöglichen Plätzen sich die Schafe doch herumtreiben - wir jedenfalls müssen unsere Kletterei irgendwann einstellen und umkehren. Wir fahren weiter zum Kilt Rock und lauschen der Musik, die der Wind in den Felsen spielt, beobachten ein Schaf bei gewagter Kletterpartie und machen uns dann auf den Weg ins Quiraing. Wir meistern die abenteuerliche Single Track Road durch beieindruckende Kulisse, erreichen unfallfrei den Parkplatz und ziehen los. Nun mal sehen wie weit ich denn heute komme auf dem Weg zu den Needles - mit meiner Höhenangst bin ich ja bei meinen bisherigen Besuchen hier oben immer recht früh gescheitert! Diesmal bin ich mutig und komme ziemlich weit - aber als es dann doch gar zu abenteuerlich wird und man sogar eine kleine Schlucht mit einem beherzten Schritt überqueren muß - gebe ich auf. Ela geht weiter und ich verfolge mit dem Tele den immer kleiner werdenden roten Punkt. Während ich auf ihre Rückkehr warte vertreibe ich mir die Zeit mit fotografieren, schleiche ängstlich (nur ja nicht runtergucken) den Trampelpfad zurück und setzte mich dann in wieder sichereren Gefilden auf einen Stein und genieße die Sonne, die gerade mal wieder zum Vorschein gekommen ist, und die grandiose Aussicht. Nach einer Stunde ist Ela wieder zurück und wir wandern zum Auto und legen ein kleines Picknick ein.

    Frisch gestärkt geht es weiter in Richtung Duntulm Castle - wir begehen die Ruine und genießen den Ausblick auf die Outer Hebrides doch dann zieht es Ela unweigerlich ans Meer. Da sie garnicht wieder zum Vorschein kommt wage ich mich an den Abstieg um ihr zum Port Duntulm hinunter zu folgen und dann sind wir auf Entdeckungstour - unglaubliche Unterwasserwelten tun sich vor uns auf, die Felsen sind dicht bewachsen mit Seapocks und überall wachsen die unterschiedlichsten Muscheln, ganz skurrile Algenarten und Seeanemonen. Wir sind beide völlig fasziniert und vergessen die Zeit und kommen aus dem Staunen und dem Entzücken garnicht wieder heraus.... Aber irgendwann gehen uns die Filme aus und ein Blick auf die Uhr läßt uns zum Auto zurückklettern. Wir fahren zurück über Sligachan - erhaschen dort noch eine schöne abendliche Stimmung und kehren nach Portree in unser Domizil zurück - und es dauert auch nicht lange da setzt der unvermeidliche nächtliche Regen ein.... was für ein Tag!

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